Captain Fantastic, einmal Wildnis und zurück

Das Drama Captain Fantastic ist eine gelungene Variation des Themas <<P∧-P>⊃Q>  was soviel bedeutet wie „aus einem Widerspruch folgt Beliebiges.“

Montag ist Kinoabend – letzten Montag lief bei uns Captain Fantastic

Die mathematische Notation „<<P∧-P>⊃Q>“ zeigt an, dass das Thema auf einen mathematisch beweisbaren Satz zurückgeht. Auf einen nicht einfach verdaulichen mathematischen Satz, den Douglas R. Hofstadter in seinem nicht einfach verdaulichen Werk „Gödel Escher Bach“ auf Seite 213 f. herleitet. Dazu Thomas von Randow in der Zeit: Denken in seltsamen Schleifen. Dieser Buchbesprechung kann ich nur zustimmen. Von vorne nach hinten lesen ist nichts, was ich bisher vermocht hätte. Obwohl ich einige Anläufe nahm.)

Die Übertragung und Anwendung dieses Satzes auf die politische Sphäre verusacht grosse Probleme. Die Hauptfigur Ben bewogen die Widersprüche der US-amerikanischen Gesellschaft zum kollektiven Ausstieg aus derselben – in dem Kollektiv der von ihm gegründeten Falilie mit 6 Kindern und einer kranken Ehefrau.

Ohne die Krankheit der Ehefrau wäre dieser Ausstieg sicherlich nicht erfolgt.

Ohne die Widersprüche wäre dieser Ausstieg sicherlich nicht erfolgt.

Am Ende eines tiefsinnigen, unterhaltsamen aber auch blutigen Films kann sich der Zuschauer freuen, dass niemand durch die zahlreichen Messer in Kinderhänden gestorben ist. Das persönliche Q, für das sich die Hauptfigur Ben entschieden hat, erweist sich als aussergewöhnlich, aber nicht fatal.

Wenn dem Zuschauer keine Widersprüche auffallen in der Welt, in der er lebt, dann wird er dem Film wohl wenig abgewinnen können. Labilen Menschen würde ich den Film ebenfalls nicht empfehlen. Aber für Fans von Skurrilitäten ist er ein Volltreffer.

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